Pflege in der Psychiatrie
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Psychiatrie / Psychotherapie

Hier möchten ich Ihnen einige ausgewählte Krankheiten und Therapien kurz vorstellen.

 

Abhängigkeitserkrankungen

Affektive Störungen

Manien

Depressionen

Schizophrene Psychose

 

 

Abhängigkeitserkrankungen

Allgemeines
Worin besteht der Unterschied zwischen einer stoffgebundenen Abhängigkeit und einem Missbrauch?
Von einer stoffgebundenen Abhängigkeit spricht man im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Substanzen, die einen unmittelbaren Einfluss auf das Gehirn haben, wie zum Beispiel Alkohol, Heroin, Cannabis, Kokain oder verschiedene Tablettensorten, LSD, Ecstacy und andere, jedoch auch Koffein und Tabak. Die Kriterien für eine Abhängigkeit sind nach der internationalen Klassifikation für Erkrankungen (ICD-10) genau festgelegt. Eine Abhängigkeitserkrankung kann somit diagnostiziert werden, wenn während der vergangenen zwölf Monate mindestens drei der folgenden Symptome vorhanden waren:

1. Ein starker Wunsch oder Zwang eine bestimmte Substanz einzunehmen.

2. Eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Substanzkonsums.

3. Körperliche Entzugssymtome bei Absetzen der Substanz (z. B. Schwitzen, Unruhe, Herzrasen, Zittern, Übelkeit, Halluzinationen, Schlafstörung, Bluthochdruck, Angst, Gereiztheit. Meistens sind mehrere der Symptome gleichzeitig vorhanden.

4. Stetige Steigerung der Dosierung um die gewünschte Wirkung zu erreichen (Toleranzentwicklung).

5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums.

6. Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen für den Körper (z. B. Leberschaden, Bauchspeicheldrüse, Konzentrations- und geistige Leistungsfähigkeit, u.a.) / Familie / Freunde (soziales Umfeld).

7. Amerikanische Mediziner zählen auch noch das Kriterium eines hohen Zeitverbrauchs für den Konsum einer Substanz, oder um sich von den Wirkungen der Substanz zu erholen.

Bei einem Missbrauch werden die Kriterien für eine Abhängigkeit nicht vollständig erfüllt, jedoch wird die Substanz - oder auch mehrere gleichzeitig im Sinne eines schädlichen Gebrauchs eingenommen. Dieser "Schädliche Gebrauch" bezieht sich rein formell nur auf gesundheitliche Folgen (z.B. Alkoholbedingte Hepatitis), man sollte aber in jedem Fall auch die sozialen Folgen (z.B. Arbeitsplatzverlust, Probleme in der Familie) in die Bewertung miteinbeziehen.

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"Psychische Abhängigkeit"
Der Begriff einer psychischen Abhängigkeit ist streng genommen veraltet, da heute auch hier körperliche Veränderungen im Gehirn nachweisbar sind. Gemeint ist aber der Zustand des ständigen, zwanghaften Beschäftigtseins mit dem Substanzkonsum oder der Sicherung der Versorgung mit der jeweiligen Substanz, sowie ein hohes Rückfallrisiko nach dem Entzug.
Der Begriff "Craving" beschreibt das bewusste zwanghafte Verlangen nach der Substanz, auch wenn die Substanz schon lange keine positiven Effekte mehr hervorruft.

Toleranz
Ein anderes Wort für "Toleranz" ist "Gewöhnung". Damit ist eine Abnahme der Substanzwirkung nach wiederholter Einnahme gemeint. Toleranz kann einerseits die Beschleunigung des Abbaus der Substanz, zum Beispiel über die Leber, bedeuten. Sie kann aber auch Zeichen einer veränderte Funktion des Gehirns beschreiben. Solche Veränderungen können sich nach dem Absetzen wieder vollständig zurückbilden.

Körperliche Abhängigkeit
Mit körperlicher Abhängigkeit wird meist die Ausbildung von Toleranzentwicklung und substanzspezifischen Entzugssymptomen nach dem Absetzen der Stoffe bezeichnet.

Entzugssymptomatik
Eine Entzugssymptomatik ist Folge einer Verminderung der abhängigkeitserzeugenden Substanz. Sie kann sich nur bei einer vorbestehenden Toleranz ausbilden.

Forschungsaktivitäten im Bereich Abhängigkeitserkrankungen finden Sie hier: Alkoholabhängigkeit und Illegale Drogen

Störungen aus dem gerontopsychiatrischen Formenkreis

Allgemeines
Ein Großteil der psychischen Störungen im höheren Lebensalter stammen aus dem Formenkreis der demetiellen Syndrome (siehe unten), der affektiven Störungen und der schizophrenen Störungen.

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Dementielle Syndrome
 

Etwa 30-45% der Menschen über 64 Jahren in Deutschland leiden an einer psychischen Störung. Bei ca. 12% der Gesamtbevölkerung über 64 Jahre liegt eine dementielle Entwicklung vor, von denen die Hälfte der Betroffenen bereits an einer mittelgradigen bis schweren Demenz leiden. Der Begriff Demenz bezeichnet eine Gruppe von Störungen, bedingt durch verschiedene Ursachen, die sich aber im klinischen Bild sehr ähnlich sind. Nachstehend sind verschiedene Demenzformen aufgeführt: Demenz vom Alzheimer Typ, Vaskuläre Demenz, Demenz aufgrund einer Schädel-Hirn-Verletzung, Demenzen infolge einer Parkinson-Erkranung, Substanzinduzierte Demenz und andere.
Im Wesentlichen bestehen die Symptome aus einer verminderten geistigen Leistungsfähigkeit, vermehrten Fehlhandlungen, Verschlechterung der Gedächtnisleistung, Sprachstörung und einer Beeinträchtigung der Planungs- und Handlungsfähigkeiten. Die Störung der Gedächtnisleistung ist ein Kardinalsymptom bei der Demenz. Der Verlauf ist chronisch und kann gelegentlich mit einer langsamen Verschlechterung der Symptomatik einhergehen. Dennoch liegt bei dem Vorhandensein der oben genannten Beeinträchtigungen nicht immer eine Demenz vor. Für die Diagnosestellung ist deswegen eine besondere Fachkenntnis notwendig. Aus diesem Grund darf sie nur von einem Arzt gestellt werden. Die Behandlung wird Medikamentös und Psychotherapeutisch durchgeführt. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist zu empfehlen.

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Affektive Störungen

Affektive Störungen sind Störungen die besonders auffallen weil das Gefühlsleben und der Lebensantrieb der betroffenen Menschen gegenüber früheren Zeiten schwer verändert ist. Eine solche Entwicklung kann plötzlich oder aber auch schleichend einsetzen. Der genaue neurobiologische Mechanismus von affektiven Störungen ist noch nicht bekannt. Nach den vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist heute jedoch gesichert, dass das klinische Bild durch eine Veränderung im neuronalen System des Gehirns zu erklären ist. Wir haben es somit ebenfalls mit einer "körperlichen" Erkrankung zu tun.
Zu den affektiven Störungen gehören :  
- Manie
- Bipolare affektive Störung (manisch-depressive Störung) mit der Sonderform des Rapid Cycling.
- Depressive Störung
- Wiederkehrende depressive Störung
- Anhaltende affektive Störungen, wie z.B. Dysthymie oder Zyklothymie
 
Im weiteren sollen einige der Störungen näher aufgeführt werden. Die Beschreibungen sollen nur eine kurze Charakterisierung darstellen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist immer eine baldestmögliche ambulante oder stationäre Behandlung angeraten.

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Manien
 

Das Störungsbild der Manien tritt selten auf. Häufig sind sie an das Vorliegen einer depressiven Störung oder einer schizophrenen Psychose gekoppelt, die sich abwechseln. Wichtige Beschwerden sind: Überaktivität, vermindertes Schlafbedürfnis, erhöhtes Redebedürfnis, Hyperaktivität und vermehrter Einfallsreichtum. Die Betroffenen sind von Ihrer Charakterstruktur nicht selten von den Angehörigen "kaum wiederzuerkennen". Dabei kann die Stimmungslage gehoben bis euphorisch, gelegentlich aber auch sehr gereizt und angespannt sein. Häufig sind auch überwertige Ideen bis hin zu Wahngedanken und Halluzinationen und Größenvorstellungen. Nicht selten ist das Ausgeben von ungewohnt viel Geld mit Investitionen in Große, für außenstehende Personen oft besorgniserregende Projekte. Konsequenzen können schwerste soziale Folgen und Konflikte nach sich ziehen. Oft besitzt der Erkrankte keine Krankheitseinsicht.
Differentialdiagnostisch müssen beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, schizophrene Psychose oder der Missbrauch von Drogen oder Nebenwirkungen von Medikamenten ausgeschlossen werden.
Therapie: Die Betroffenen sollten sobald wie möglich in eine psychiatrische Behandlung gelangen. Dort können weitere diagnostische und therapeutische Schritte unternommen werden.
Eine baldestmögliche Behandlung ist empfohlen. Selbsttötungsabsichten oder Fremdgefährdungsaspekte sind immer ernst zu nehmen und als ernstzunehmender Notfall zu sehen. Sie bedürfen einer sofortigen, meist stationären psychiatrischen Behandlung.

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Depressionen
 

Zu den Symptomen einer Depression gehören nach ICD-10 eine gedrückt-depressive Verstimmung, Freudlosigkeit mit einer möglichen Betonung am Morgen (Morgentief). Weiterhin Interessenverlust, erhöhte Ermüdbarkeit mit Verminderung des Antriebs. Manchmal kann auch eine Antriebssteigerung ein Symptom der Depression sein. Das Konzentrationsvermögen ist ebenso wie das Selbstwertgefühl vermindert. Der Gedankengang ist meist verlangsamt und kreist häufig um ein oder mehrere, den Betroffenen belastende Themen. Dabei kommen die Personen praktisch nie zu einer Lösung des Problems und sind - bei schweren Formen der Depression auch kaum davon ablenkbar, obwohl diese Gedanken von Außenstehenden kaum nachzuvollziehen sind. Gedankeninhalte sind häufig unangebrachte Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle und Gedanken, negative Zukunftsperspektiven mit suizidalen Gedanken oder Selbsttötungshandlungen. Der Appetit ist gemindert und der Betroffene verliert an Gewicht. Es können aber auch körperliche Symptome hinzukommen oder aber sich die Gedanken und Sorgen in ausgesprochen hohem Maße um körperliche Symptome drehen. Die Überzeugung, eine körperliche aber keine depressive Erkrankung zu haben ist meist trotz wiederholter und intensivster Abklärung erhalten.
Eine baldestmögliche Behandlung ist empfohlen. Selbsttötungsabsichten sind immer ernst zu nehmen und als ernstzunehmender Notfall zu sehen. Sie bedürfen einer sofortigen, meist stationären psychiatrischen Behandlung.
Die Ursachen einer Depression können sehr vielfältig sein, so dass auch hier eine strukturierte Diagnostik notwendig ist.

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Schizophrene Psychose
 

Es sind viele Unterformen schizophrener Störungen beschrieben. Im folgenden kann nicht detailliert auf jede einzeln eingegangen werden. Dennoch können einige Leitsymptome beschrieben werden, die eine grobe Beschreibung des Störungskomplexes zulässt. Die Schizophrene Psychose ist klinisch nicht immer von schizophrenieformen Störungen unterschiedichster Ursachen abzugrenzen. Aus diesem Grund ist auch hier eine sorgfältige Diagnostik bei den Betroffenen Personen notwendig.
Für die Diagnosestellung nach ICD-10 ist die Erfüllung folgender Kriterien notwendig:

1. Mindestens eines der folgenden Merkmale:
- Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
- Verfolgungs-, Kontroll-, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken etc.
- Hören von kommentierenden oder dialogisierenden Stimmen (akustische Halluzinationen)
- Anhaltender, kulturell unangemessener, bizarrer Wahn.
 
2. Oder mindestens zwei der folgenden Merkmale:
- Anhaltende Halluzinationen jeder anderen Sinnesmodalität, täglich oder während mindestens eines Monats begleitet von Wahngedanken oder überwertigen Ideen, desorganisiertes Verhalten.
- Wortneubildungen, Abreißen von Gedankengängen oder springender Gedankenfluss (Zerfahrenheit) mit Danebenreden.
- Wächserne Biegsamkeit der Muskulatur, Regungslose Haltung (Stupor), Nicht Sprechen (Mutismus) und andere.
- "Negativ Symptomatik". Das bedeutet eine Verlangsamung oder reduzierte Leistungsfähigkeit wie z.B. Teilnahmslosigkeit (Apathie), Sprachverarmung, verflachte oder unangemessne Gefühle.

Dennoch ist das Stellen der Diagnose nur durch einen Psychiater möglich, da dieser die Gesamtheit der Beschwerden u.a. auch im zeitlichen Verlauf einordnen kann. Eine baldestmögliche Beratung durch einen Psychiater ist notwendig. Selbsttötungsabsichten sind immer ernst zu nehmen und als ernstzunehmender Notfall zu sehen. Sie bedürfen einer sofortigen, meist stationären psychiatrischen Behandlung.

 

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