INHALT
EINLEITUNG
TEIL I
1. D IE
PFLEGEANAMNESE
DER ANAMNESEBOGEN
DURCHFÜHRUNG
DIE ARBEIT MIT DEM ANAMNESEBOGEN
2. DIDAKTISCHES VORGEHEN
TEIL II
1.
PFLEGEDIAGNOSEN
-
ZUM BEGRIFF DER DIAGNOSE IN DER PFLEGE
-
AUFBAU UND INHALT VON PFLEGEDIAGNOSEN
-
PFLEGEDIAGNOSENTYPEN
-
WIE MAN EINE PFLEGEDIAGNOSE ERSTELLT
-
ÜBERPRÜFUNG DER PFLEGEDIAGNOSEN
-
BEURTEILUNGSKRITERIEN HINSICHTLICH DER
QUALITÄT DER PFLEGEDIAGNOSEN
2. DIDAKTISCHES VORGEHEN
TEIL III
1. PFLEGEZIELE
2. DIDAKTISCHES VORGEHEN
TEIL IV
1. PFLEGEMAßNAHMEN / PFLEGEINTERVENTIONEN
-
FORMULIERUNG DER PFLEGEMAßNAHMEN
-
AUSWAHL DER PFLEGEMAßNAHMEN
-
DURCHFÜHRUNG DER PFLEGEMAßNAHMEN
2. DER PFLEGEBERICHT
3. DIE BEURTEILUNG DER PFLEGEWIRKUNG -
EVALUATION
LITERATUR
Einleitung
Wir haben uns dazu entschlossen, auf
allen Psychiatrischen Stationen
zur verbesserten Darstellung
pflegerischer
Arbeit das Klassifikationssystem der Pflegediagnosen einzuführen. Damit
wird ein innovativer Anlauf genommen, zum einen die Transparenz
pflegerischer Tätigkeiten im Rahmen der Versorgung
psychisch erkrankter Menschen zu erhöhen. Mit der zu erwartenden
Erhöhung der Transparenz wird jedoch gleichzeitig ein weiterer
wichtiger Schritt in Gang gesetzt, nämlich das
Originäre der Pflege in der psychiatrischen Versorgung deutlicher
zu beschreiben. Dem breiten Spektrum
pflegerischer Tätigkeiten, das bekannter Weise an
vielen Stellen Überschneidungen mit den Tätigkeiten anderer Berufsgruppen
aufweist und dabei nach außen hin manchmal
vergleichsweise konturlos wirken mag, soll mit der Einführung
von Pflegediagnosen eine Tiefendimension verliehen werden, die das
Profil der Profession Pflege
schärft.
Die
Implementierung von Pflegediagnosen in den pflegerischen Versorgungsalltag
ist ein langwieriger Prozess und steht in
unserer Klinik erst am Beginn. Das hier vorliegende
Schulungsmanual soll dabei helfen, den Implementierungsprozess
vorzubereiten, indem es den Kolleginnen und
Kollegen, die den Prozess in der Klinik begleiten,
den Multiplikatoren, eine Arbeitshilfe dafür
in die Hand gibt, die MitarbeiterInnen vor Ort zu
schulen.
Pflegediagnosen
in der Psychiatrie - Schulung
„Pflege ist die
hohe Kunst des Erkennens, Verstehens und Anteilnehmens. Alles was
Pflegende
tun, baut auf
diesem Fundament auf.“
Teil I
1. Die
Pflegeanamnese
Die Pflegeanamnese
ist die Informationssammlung, auf deren Fundament der gesamte
Pflegeprozess
aufgebaut wird.
Diese Informationssammlung umfasst vor allem den physischen
und psychischen Zustand des Patienten, seine individuellen
Bedürfnisse (und die seiner Angehörigen!), das Ausmaß der
Pflegebedürftigkeit, die Pflegeprobleme und die Fähigkeit zur
Mitarbeit (=Ressourcenerhebung). Die Pflegeanamnese ist darüber
hinaus die Informationssammlung, anhand der die
Pflegediagnosen nachvollziehbar gestellt werden, und die Pflegediagnosen
wiederum liefern die Grundlagen zur Auswahl von Pflegehandlungen
und leiten zur Pflegeplanung über. Somit wird
deutlich, dass die Pflegeanamnese als Ausgangspunkt
des Pflegeprozesses große Bedeutung hat und dass alle nachfolgenden
Schritte des Pflegeprozesses von der Qualität,
Aussagekraft und Nachvollziehbarkeit der Pflegeanamnese abhängig
sind.
Ziele der
Pflegeanamnese sind:
-
die Initiierung
des Pflegeprozesses durch Bereitstellung von Daten, die als Grundlage
für die weiteren Schritte des Pflegeprozesses
dienen;
-
die
Identifizierung von Bedürfnissen und Dienstleistungen, die für die
Erreichung ergebnisrelevanter Kriterien von
Bedeutung sind;
-
der Transfer
klientenspezifischer Daten an andere Leistungsanbieter im
Gesundheitswesen;
-
die
kontinuierliche Beschaffung von Daten zur Bewertung der Effizienz
pflegerischer Interventionen;
-
der gesetzlich
vorgeschriebener Nachweis, dass die Einschätzung des Klienten in
Übereinstimmung mit den Gesetzen zur Pflegepraxis
und zu den Praxisstandards des jeweiligen Landes
durchgeführt wurde.
Das pflegerische
Aufnahmegespräch
Neben der
Erfassung von pflegespezifischen Informationen hat das Aufnahmegespräch
eine wichtige Funktion beim Aufbau einer Beziehung.
Das Aufnahmegespräch stellt meist den ersten
Kontakt zwischen dem Patienten und der Pflegeperson dar. Weil sich die
ersten Eindrücke in einer fremden Umgebung und
Atmosphäre besonders einprägen, sind diese von
weitreichender Bedeutung. Bei der stationären Aufnahme bleiben sie im
Gedächtnis des Patienten haften und begleiten ihn.
Man weiß heute, dass die
Aufnahmesituation entscheidenden
Einfluss darauf hat, wie sich ein Patient auf die Behandlung einlassen
kann, und darüber hinaus, dass die erste Behandlung entscheidenden
Einfluss darauf hat, wie ein
Mensch sich auf zukünftige Behandlungen einlassen kann.
Durch das
Aufnahmegespräch entsteht die Möglichkeit, eine tragfähige Beziehung zum
Patienten
aufzubauen, ihn
als Menschen kennen zu lernen und ihm zu ermöglichen, auch die
Pflegeperson kennen zu lernen und Vertrauen zu ihr zu fassen. Der
Patient erhält das Gefühl, verstanden zu werden,
und kann im Kontakt zur Pflegeperson Ängste und Unsicherheiten
abbauen.
Eine
pflegewissenschaftliche Untersuchung aus der Schweiz, die sich mit der
Einführung der Pflegediagnostik beschäftigt, hatte
u.a. zum Ergebnis, dass das subjektive Befinden der Patienten
gesteigert werden konnte, was maßgeblich auf das Führen der
Aufnahmegespräche zurückzuführen ist. Die befragten
Patienten bestätigten, dass die Pflegeperson aus dem
Aufnahmegespräch als Ansprechpartner für Fragen und Probleme zur
Verfügung standen und dass dadurch bestehende
Ängste abgebaut werden konnten. Besonders wichtig war den
Patienten die menschliche Zuwendung und die Kontaktaufnahme zu den
Pflegenden, wodurch sie sich von den Pflegenden
anerkannt fühlten.
Darüber hinaus ist
klar, dass die zwischenmenschlichen Faktoren von entscheidender Bedeutung
sind für die Erlangung von gültigen und relevanten Informationen
von dem Patienten.
Der Anamnesebogen
Die Pflegeanamnese
als Ersterhebung ist einmalig zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes
des Patienten zu erheben. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, wenn
die Pflegedienstleitung klare Angaben macht, in
welchem Zeitraum die Ersterhebung durchgeführt werden soll. Erfahrungen
haben gezeigt, dass ein Zeitraum von 48 Stunden realistisch ist,
wobei sich der Zeitraum in der Gerontopsychiatrie
in der Regel auf 72 Stunden erweitert. Mit der Ersterhebung
ist die Infosammlung nicht abgeschlossen. Natürlich kommen
im Laufe der Behandlung wichtige Informationen zur
Pflege und Behandlung hinzu (die evtl. auch auf dem Anamnesebogen
mit Datum vermerkt werden sollten). Üblicherweise wird der
Anamnesebogen im Nachhinein nicht mehr verändert.
Laufende Veränderungen sind in der Pflegeplanung und im
Pflegebericht zu dokumentieren. Zu dieser Handhabung benötigt man
Regelungen in der Klinik. Die Pflegeanamnese ist in
erster Linie mit dem Patienten zu erheben! Sollte der Zustand
des Patienten dies
nicht ermöglichen, wird die Pflegeanamnese mit den Patienten nahe
stehenden Personen durchgeführt. Sollte dies alles nicht zutreffen,
stützen sich die Pflegenden auf ihre Beobachtungen.
Der pflegediagnosenorientierte Anamnesebogen belegt
den pflegerischen Aufnahmezustand des Patienten. Er ist Bestandteil der
Krankengeschichte (Patientendokumentation) und als
Dokument zu werten.
Inhaltlicher
Aufbau des Anamnesebogens
Diese Gliederung
für die Datensammlung und –zusammenfassung konzentriert sich auf
pflegerische
Phänomene, nämlich
die menschlichen Reaktionen auf aktuelle und potentielle
Gesundheitsprobleme.
Damit kann Pflege
einen wichtigen und eigenständigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung
leisten.
Untersuchungen zu der Fragestellung, mit welchen Problemen
Menschen medizinische Hilfe aufsuchen, haben ergeben, dass Menschen
sich nicht alleine wegen Krankheitssymptomen an
Gesundheitsfachberufe wenden, sondern erst dann, wenn
die Veränderung von Gesundheit zu Krankheit Auswirkungen auf Arbeit
oder soziale Aktivitäten hatten. Wenn die Symptome
tägliche Aktivitäten beeinträchtigen, gehen Menschen zum
Arzt. Also leistet Pflege
einen eigenständigen und patientenorientierten
Beitrag zur Behandlung, wenn sie die Auswirkung der Erkrankung auf
das Leben der Menschen betrachtet. Natürlich geht
es in der Folge auch darum, hier mit Interventionen
zur Bewältigung von Krankheit und oder Behinderung anzusetzen. Es geht
darum, das Kranksein in den Mittelpunkt der
Betrachtung zu nehmen, nicht die Krankheit.
Vergleich
Medizinische Diagnose / Pflegediagnose (I)
|
Medizinische Diagnose |
Pflegediagnose |
|
|
|
Ziel der Erkenntnis |
Krankheit |
Kranksein |
Mittel der Erkenntnis |
Anamnese,
Befund,
technische Hilfsmittel |
Anamnese,
Befund |
Ordnungssystem |
Organe,
Nosologie |
ATL’s,
menschliche Reaktionsmuster |
Art des
Erkenntnisgewinn |
Reduktionistisch,
eher objektivierend |
integrierend, ehe subjektiv, d.h.
aus der
Sicht des Patienten. |
Da sich die
Gliederung an menschlichen Reaktionen orientiert und nicht an
Organsystemen,
können
Informationen mitunter in verschiedenen Bereichen dokumentiert werden
(Beispiel
Atmung).
Durchführung
Vorbereitung auf
das Anamnesegespräch:
-
Anredeformen
sind wichtig, weil der Name als Teil der Person empfunden wird.
RedenSie den Patienten mit Namen an, stellen Sie sich selbst mit Namen
vor und machen Siedeutlich, in welcher Berufsrolle Sie mit dem Patienten
sprechen.
Vereinbaren Sie
mit dem Patienten/der Bezugsperson den Zeitpunkt für die
Anamneseerhebung. (Jede Station hat individuell
ruhigere Zeiten, die für die Erhebung der Pflegeanamnese
zur Verfügung stehen.)
Informieren
Sie den Patienten/die Bezugsperson über Ihre Absichten, wozu die
Pflegeanamnese dient:
- Zur Erhebung des individuellen Pflegebedarfs
und der Ressourcen;
- um die
Planung der Pflege zu optimieren und
- um für alle
betreuenden Berufsgruppen als Information zur Verfügung zu stehen.
-
Teilen Sie dem
Patienten/der Bezugsperson mit, dass er/sie entscheidet, ob er/sie
persönliche Fragen beantworten möchte, bzw. dass
diese auch später beantwortet werden können.
Einstieg in die
Pflegeanamnese:
Als hilfreich für
den Einstieg in das Gespräch haben sich die folgenden Fragen von Chris
Abderhalden aus
dem Züricher Pflegediagnosenprojekt erwiesen:
• Weshalb sind Sie
zu uns gekommen?
• Was sehen Sie
als Ihr gesundheitliches Hauptproblem?
• Was bedeutet das
für Sie?
• Wie erleben Sie
Ihre Situation?
• Was beschäftigt
Sie diesbezüglich am meisten?
• Wie werden Sie
damit fertig?
• Was bedeutet
dies für Ihren Alltag?
• Welchen Einfluss
hat dies auf Ihre Lebensaktivitäten?
• In welchen
Bereichen sind Sie auf Hilfe angewiesen?
• Was bedeutet es
für Ihre Angehörigen?
• Wie können wir
Ihnen am besten helfen?
• Was erwarten Sie
von uns?
Zu empfehlen wäre
evtl., mit diesen offenen Fragen das Gespräch zu beginnen und in dem
angesprochenen Bereich im Anamnesebogen einzusteigen, um dann mit
dem Anamnesebogen
fortzufahren.
Die große
Herausforderung besteht darin, die Fragen dem Verständnis und dem
Sprachgebrauch
des Patienten und
des Interviewers anzupassen. Für viele Fragestellungen muss
jede/jeder Pflegende für sich einen Weg finden, die Fragen/die
Problembereiche richtig zu stellen/anzusprechen.
Hilfen für
Fragestellungen:
Hilfreich für die
Gesprächssituation ist es, sanfte Übergänge zwischen den Bereichen
zu
formulieren
Lassen Sie mich
das erst mal festhalten, wir kommen später darauf zurück. Ich glaube, ich
brauche zuerst noch ein paar Informationen zu einem anderen Thema.
Grundsätzlich sind
offene Fragen hilfreich, um einen Punkt auf eine neutrale Weise
anzugehen,
und es fordert auf
zum erzählen. Im Gegensatz zu direkten Fragen, die dazu auffordern
mit „Ja“ oder Nein“ zu antworten.
Nachdem der
Patient eine offene Frage beantwortet hat, kann eine konkrete Frage
zu spezielleren
Informationen
führen.
Rückfragen
sind oft nötig, um Klarheit zu erreichen. Diese Fragen sollen den
Patienten dazu
bringen, seine
Aussagen zu vertiefen. Sie sind dann sinnvoll, wenn ein Patient abstrakte
Begriffe oder
Bezeichnungen wie „nervös“ oder „deprimiert“ verwendet. Setzen Sie nicht
ohne
weiteres voraus,
dass der Patient darunter dasselbe versteht wie sie.
Wie fühlen Sie
sich genau, wenn Sie nervös sind? Oder: Wie macht sich das bei Ihnen
bemerkbar?
Wie äußert sich
das?
Kommunikationserleichterungen
Unterstützung,
Bestätigung, Empathie und Schweigen sind Kommunikationsmittel, die dem
Patienten bei der
Beschreibung seiner Funktionsmuster (oder ATL´s) helfen können.
Unterstützung
beweist Interesse, Verständnis und Teilnahme. Sie kann Äußerungen
fördern oder bremsen, je nachdem, ob die
Pflegekraft Verständnis oder Unverständnis signalisiert.
Bestätigung
hilft dem Patienten, sich selbst wertzuschätzen und Selbstvertrauen zu
entwickeln.
Empathie
zeigt, dass die Pflegekraft Gefühle oder Verhalten des Patienten
akzeptieren oder
verstehen kann.
Unterstützendes
Schweigen ermöglicht dem Patienten, seine Antwort fortzuführen, wenn
die
Beschreibung
schwierig oder gefühlsbeladen ist. Ein unterstützendes Schweigen
signalisiert
man mit
Körpersprache, z.B. indem man sich vorbeugt und den Blickkontakt aufrecht
hält.
Eine Bewegung vom
Patienten weg und die Beendigung des Blickkontaktes signalisiert immer
innerliche Abkehr.
Achten sollte man
bei der Anamnese auf Zeichen von Erschöpfung oder wachsender
Angst. Für beides sollte man eine Bestätigung erhalten, z.B.
indem man seine Wahrnehmung durch Nachfragen überprüft. Beides sollte man
wie eine Information behandeln (mangelnde
Leistungsfähigkeit, fehlendes Vertrauen).
Abschluss des
Anamnesegespräches
Der Abschluss des
Anamnesegespräches sollte dem Patienten nochmal die Gelegenheit
bieten,
zusätzliche Informationen zu nennen oder weitere gesundheitliche
Einschränkungen
anzusprechen.
Die Pflegende
sollte die wichtigsten Informationen nochmal für den Patienten
zusammenfassen
und evtl. erste
Aussagen zur weiteren Pflegeplanung machen können.
Die Arbeit mit dem
Anamnesebogen
Hier werden die
Angaben des Patienten eingetragen. Gibt der Patient
an, keine Probleme zu diesem Themenbereich zu haben, erübrigt sich eine
weitere Fragestellung. Gibt der Patient aber Probleme an, wird
detailliert weitergefragt und die Angaben des
Patienten werden (in konzentrierter Form, die sich auf das Wesentliche
beschränkt) eingetragen. Es wird auch erhoben, ob der Patient zu
dieser Problemsituation
eventuell bereits Maßnahmen trifft, die seinen Zustand lindern bzw. die
seiner Erfahrung nach ihm bisher geholfen haben
(Selbsthilfemaßnahmen und Hilfsmittel).
Darüber hinaus
sollen zusätzlich zu den Angaben des Patienten die Beobachtungen der
Pflegeperson festgehalten werden, ohne dass sich jedoch die Angaben
des Patienten mit den Beobachtungen der Pflegenden
vermischen. Diese Differenzierung ist nötig, insbesondere
dann, wenn die Angaben des Patienten mit den Beobachtungen der
Pflegenden nicht übereinstimmen.
Ebenso werden hier
die Ressourcen (physische, psychische und soziokulturelle Ressourcen)
des Patienten festgehalten. Die Eintragungen sollten sich möglichst
klar und kurz auf das Wesentliche konzentrieren.
2. Didaktisches
Vorgehen
♦ Unterricht zum
Thema Pflegeanamnese
♦
Besprechung des
Anamnesebogen
♦ Unterricht zum
Aufnahmegespräch, Inhalt und Techniken
♦ Üben von kurzen
Aufnahmesequenzen im Rollenspiel, Schwerpunkt liegt bei dem
Einstieg, kurzes
Erheben von Informationen und dann das Beenden des
Anamnesegespräches. Rollen verteilen,
inklusive Beobachterrollen:
Beobachter
Pflegende:
- Welche
Gesprächstechniken sind zum Einsatz gekommen?
- Welche
nonverbalen Botschaften haben Sie verstanden?
- Welche
pflegerelevanten Informationen haben Sie erhalten?
Beobachter
Patient:
- Was war
gesprächsfördernd ?
- Was war
gesprächshemmend?
Teil II
1. Pflegediagnosen
Die
Auseinandersetzung mit Pflegediagnosen ist ein relativ neues, aktuelles,
vieldiskutiertes
und kontroverses
Thema in der Pflegelandschaft der deutschsprachigen Länder. Publikationen
dazu häufen sich,
Pflegediagnosen sind zu einem Unterrichtthema geworden und es gibt
zunehmend
Versuche, Pflegediagnosen praktisch anzuwenden. Gleichzeitig bestehen
Unklarheiten
zum Begriff der
Pflegediagnosen, zu ihrer Bedeutung, zum Stellenwert der NANDA-Klassifikationen,
etc.
Zum Begriff der
Diagnose in der Pflege
-
Diagnose
kommt aus dem Griechischen und bedeutet Unterscheidung, das
Feststellender kennzeichnenden Merkmale eines Zustandes, eines
Zusammenhangs etc.
-
Diagnose
ist kein exklusiver medizinischer Begriff. Es gibt keinen
vernünftigen Grund, das Wort in der Pflege nicht
zu verwenden.
-
Diagnose
ist die heute international übliche Bezeichnung für den zweiten
Schritt im Pflegeprozess, also für das, was uns
im deutschsprachigen Raum unter Formulieren von
Problemen und Ressourcen vertraut ist.
-
Gesundheits- und
Krankenpfleger/-innen haben eigentlich schon immer Diagnosen gestellt,
sie haben das nur nie so benannt. Neu ist vor allem das Wort. Es
ist deshalb keine Frage, ob Pflegende
Diagnosen stellen sollen oder nicht.
Die Frage lautet
also:
Was und in
welcher Form sollen Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen
diagnostizieren?
Zur Zeit
existieren verschiedene Definitionen des Begriffs „Pflegediagnose“.
Die
Arbeitsdefinition der NANDA (North American Nursing
Diagnosis Association) lautet:
„Eine
Pflegediagnose ist eine klinische Beurteilung über die Reaktion eines
Individuums,
einer Familie oder
einer Gemeinschaft auf aktuelle oder potenzielle Gesundheitsprobleme/
Lebensprozesse.
Pflegediagnosen bilden die Grundlage zur Auswahl von Pflegeinterventionen
zur Erreichung von
Ergebnissen, für die Pflegende verantwortlich sind.“
Die Definition von
Pflege der ANA (American Nursing Association) lautet:
„Pflege ist die
Diagnose und Behandlung menschlicher Reaktionen auf vorhandene oder
potentielle
Gesundheitsprobleme.“
Aufbau und Inhalt
von Pflegediagnosen
Pflegediagnosen:
-
sind kurz und
präzise formulierte, auf eine systematische Datensammlung abgestützte
Aussagen;
-
machen eine
Aussage über pflegerelevante Aspekte des Gesundheitszustandes und des
Gesundheitsverhaltens von Patienten;
-
beschreiben die
Folgen der Krankheit/Behandlung z.B. auf die alltäglichen Aktivitäten,
auf die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse etc. ;
-
beschreiben die
individuellen Reaktionen der Betroffenen auf gesundheitliche Risiken,
Krankheiten, Behandlung;
-
beschreiben,
weshalb Individuen (oder Gruppen) Pflege benötigen.
Vergleich
Medizinische Diagnose / Pflegediagnose (II)
|
Patient A.:
männlich,
37 Jahre |
Patient B:
männlich,
45 Jahre |
Psychiatrische
Diagnose |
Schizophrenie
|
Schizophrenie |
Pflegediagnosen
(Kurzfassung) |
Mangelernährung
Vereinsamungsgefahr
Einschlafstörungen
Risiko für
Gewalttätigkeit
Nichteinhalten
von
Behandlungsempfehlungen |
Risiko der
Überernährung
Übermaß an
Kontakten
Erschöpfung
Fehlende
Fähigkeit, sich
durchsetzen zu
können
Sehr gute
Compliance bezüglich
der
Neuroleptikatherapie |
Aufbau einer NANDA
Pflegediagnose
1. Der
Pflegediagnosetitel (auch als Problem bezeichnet) ist eine
kurze, prägnante Beschreibung
der Reaktion des
Patienten auf ein Gesundheitsproblem oder einen abgelaufenen
Prozess. Er muss
eventuell mit Hilfe spezieller Bestimmungswörter in bezug auf
Ausmaß/Grad oder
Zeitverlauf präzisiert werden.
2. Die
beeinflussenden, ätiologischen Faktoren (auch „Entstehungsbedingungen“,
„Einflussfaktoren“
oder Ätiologie“)
beschreiben die Einflüsse, auf die der momentane Zustand
des Patienten
zurückzuführen ist. Diese Faktoren können im Verhalten des Patienten, in
der Umwelt oder im
Zusammenspiel beider begründet sein.
Der
Pflegediagnosentitel wird in der Regel durch die Worte beeinflusst
durch (b/d) mit der
möglichen Ursache
verbunden.
Beispiel:
Beeinträchtigte
Haushaltsführung
beeinflusst durch
unzureichende
Finanzsituation
Beeinträchtigte
Haushaltsführung
beeinflusst durch
beeinträchtigte
kognitive Fähigkeiten
Wie man an den
angeführten Beispielen erkennen kann, sind die beeinflussenden,
ätiologischen
Faktoren
richtungweisend für die spätere Auswahl der Pflegeinterventionen.
3. Das dritte
Element der Pflegediagnose sind die Kennzeichen (auch Symptome
genannt).
Man bezeichnet so
die typischen Merkmale/Charakteristika, die beobachtbar sind
oder vom Patienten
demonstriert oder beschrieben werden. Dabei wird häufig zwischen
subjektiven und
objektiven Merkmalen oder Kennzeichen unterschieden:
Den Kennzeichen
wird der Ausdruck angezeigt durch (a/d) vorangestellt. Ein
Beispiel:
Beschäftigungsdefizit
angezeigt durch
Der Patient äußert
Langeweile und den Wunsch etwas tun zu können.
Die drei
Komponenten der Pflegediagnose ergeben das so genannte PES – Schema
(Problem –
Einflussfaktor – Symptome)
Schlafstörungen
(Einschlafstörungen) >> Problem
beeinflusst durch
Versagensängste
>>>>>>>>>>>>>>>> Einflussfaktor
angezeigt durch
Klagen über Unausgeschlafenheit >>>> Symtom
Drei Fragen zum
PES-Format:
►
Was ist das Problem ?
→ Problem
►
Warum besteht das Problem ?
→ Einflussfaktor
► Wie
zeigt sich das Problem ?
→ Symptom
Pflegediagnosentypen
Aktuelle
Pflegediagnosen
beschreiben
menschliche Reaktionen auf Gesundheitszustände/ Lebensprozesse, die bei
Individuen,
Familien oder Gemeinschaften vorkommen. Sie sind abgestützt auf
bestimmende
Merkmale. Ihre
Struktur ist dreiteilig. Sie setzten sich aus den erläuterten Elementen
(PES)
zusammen.
Risiko–Pflegediagnosen
beschreiben
menschliche Reaktionen auf Gesundheitszustände/ Lebensprozesse die sich
bei verletzlichen
(vulnerablen) Individuen, Familien oder Gemeinschaften entwickeln können.
Sie sind
abgestützt auf Risikofaktoren, die zu einer erhöhten Verletzlichkeit
führen.
Risiko–Pflegediagnosen sind zweiteilig, sie setzten sich aus dem Problem
und dem Risikofaktor
zusammen, die auch
beeinflusst durch (b/d) miteinander verbunden werden. Der
jeweilige
Problemtitel beinhaltet immer den Begriff Risiko (In dem Buch von
Doenges,
Moorhouse,
Geissler-Murr wird leider der Begriff Gefahr benutzt). Da es sich hierbei
um potentielle
Zustände handelt,
ist eine Ergänzung von Kennzeichen/Merkmalen nicht sinnvoll.
PD:
Suizidrisiko (Suizidgefahr)
RF: -
Anamnestisch bekannte Suizidversuche;
- der Patient
verschenkt seine Sachen;
- er äußert im
Gespräch der Bezugspflegeperson gegenüber, das Verlangen zu
- sterben und
allem ein Ende zu machen.
Syndrom–Pflegediagnosen
Syndrom–Pflegediagnosen beschreiben ein Bündel (Cluster) menschlicher
Reaktionen auf
aktuelle und
potentielle Gesundheitszustände/ Lebensprozesse, die bei Individuen oder
Familien
vorkommen. Sie
sind abgestützt auf ein Bündel einzelner aktueller oder Risiko-
Pflegediagnosen,
deren Vorliegen aufgrund eines bestimmten Ereignisses oder einer
bestimmten
Situation
vorhergesagt wird.
So können
beispielsweise dem Immobilitätssyndrom folgende Pflegediagnosen
zugeteilt werden:
► PD:
Obstipationsgefahr
► PD:
Durchblutungsstörung
► PD:
Beeinträchtigte körperliche Mobilität
► PD: Gefahr
einer Hautschädigung
► PD:
Machtlosigkeit
Gesundheitspflegediagnosen (Wellness–Pflegediagnosen)
Beschreiben
menschliche Reaktionen von Individuen, Familien oder Gemeinschaften auf
verschiedene Grade
von gesundheitlichem Wohlbefinden (Wellness), die das Potential einer
Entwicklung auf
ein höheres Niveau beinhalten.
Das Ziel der
Gesundheitspflegediagnosen ist die Optimierung von Gesundheit, z.B.
hinsichtlich
der Ernährung oder
der körperlichen Fitness. Sie beschreiben ein Übergangsstadium
von einem
spezifischen Gesundheitsniveau zu einem höheren und knüpfen an die
Ressourcen
des Patienten an.
Hier sind Personen gemeint, die erfolgreich ihr Therapieprogramm
durchführen und
zusätzlich Informationen verlangen, wie sie zukünftig negative Einflüsse
auf
ihre Gesundheit
voraussehen, bewältigen oder minimieren können.
In den folgenden
Bereichen sind Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung im Rahmen der
Pflegediagnostik
vorhanden:
- körperliche
Fitness;
- bewusste
Ernährung;
- kontrollierte
Ausscheidung;
-
Bewältigungsstrategien (Coping) und Stressmanagement;
- Selbstfürsorge
und Alltagsbewältigung;
- Wissen;
- Selbstbild und
Selbstverantwortung;
- Spiritualität.
Gesundheitspflegediagnosen beschreiben keine möglichen Ursachen, sondern
Voraussetzungen
und beginnen
jeweils mit der Formulierung Möglichkeit eines/r verbesserten....
.
Verdachts-Pflegediagnosen
werden dann
gestellt, wenn man ein Problem vermutet, welches zum betreffenden
Zeitpunkt
jedoch noch nicht
mit spezifischen Kennzeichen belegt werden konnten. Die weitere Sammlung
von Informationen
zur Bestätigung oder zum Ausschluss dieser Diagnose ist die
Hauptintervention
der Pflegenden.
Verdachts-Diagnosen bestehen aus zwei Elementen, dem Titel und den
beeinflussenden,
ätiologischen
Faktoren. Ihnen ist der Wortlaut Verdacht auf (V.A.) vorangestellt.
Wie man eine
Pflegediagnose erstellt
1. Lernen Sie den
Patienten kennen, bauen Sie eine professionelle Beziehung zum Patienten
auf.
2. Sammeln Sie
direkt Informationen vom Patienten durch Befragen und Beobachten.
Sammeln Sie indirekt Informationen von den Angehörigen, anderen
Teammitgliedern oder aus den Patientenunterlagen.
3. Fassen Sie die
Informationen zusammen und ordnen Sie diese der Anamnesestruktur
zu.
4. Suchen Sie auf
der Diagnosenliste mögliche (vermutete) Pflegediagnosen. Identifizieren
Sie allgemeine Probleme, fassen Sie die Informationen nochmals
zusammen, sammeln Sie bei Bedarf
weitere Daten und formulieren Sie eine Liste vorläufiger Diagnosen.
5. Wählen Sie dazu
passende Pflegediagnosen aus und überprüfen Sie, ob die Patientendaten
mit der Definition und den Merkmalen oder Risikofaktoren der
Pflegediagnose übereinstimmen. Klären Sie offene
Fragen mit dem Patienten oder anhand von zusätzlichen,
gezielten Beobachtungen oder Einschätzungen mit Pflegeskalen.
Schließen Sie unzutreffende Diagnosen aus.
Formulieren Sie eine diagnostische Aussage und
erstellen Sie eine endgültige Diagnosenliste.
6. Im Falle einer
aktuellen Pflegediagnose:
Formulieren/dokumentieren Sie eine dreiteilige diagnostische Aussage nach
dem PESFormat
(Problem –
Einflussfaktoren – Symptome und Kennzeichen)
Pflegediagnosentitel
(evtl. Präzisierung, Grad/Stufe, Akuität) beeinflusst durch (b/d)
Einflussfaktoren/Ursachen
angezeigt durch (a/d)
Symptome und
Zeichen (Kennzeichen)
Was hat der
Patient? – Warum tritt das Problem auf? – Wie ist es
erkennbar?
7. Im Falle einer
Risiko-Pfegediagnose:
Erstellen Sie eine
zweiteilige diagnostische Aussage nach dem PR-Format:
Pflegediagnosetitel
beeinflusst durch (b/d)
Risikofaktor (RF)
Welches
Problem könnte der Patient entwickeln? Warum könnte es auftreten?
8.
Formulieren/dokumentieren Sie eine Verdachtsdiagnose, wenn Sie noch nicht
ausreichend
Informationen
gesammelt haben, um das Vorliegen einer Diagnose zu belegen:
Verdacht auf (V.a.):
Pflegediagnosentitel
Die
Verdachtsdiagnose muss in der Folge be- oder widerlegt werden.
9. Überprüfen Sie
laufend die Aktualität der Pflegediagnosen und nehmen Sie Veränderungen
durch Streichen
und Ergänzen alter und neuer Pflegediagnosen vor.
Überprüfung der
Pflegediagnosen
Stellen Sie
sicher, dass die Pflegediagnosen die Pflegemaßnahmen bestimmen .
Die
Pflegemaßnahmen
leiten sich von den Diagnosen ab, die Diagnosen begründen die Maßnahmen.
Bei einer
Überprüfung der Pflegediagnose muss es immer möglich sein, die Frage
zu beantworten,
was kann die Pflege dagegen tun?
Es hat sich als
sinnvoll erwiesen, möglichst alltagsnahe Pflegediagnosen zu stellen. Man
sollte sich immer
fragen, wie sich abstrakte Diagnosen auf das konkrete Alltagsleben der
Patienten
auswirken.
Beispiel:
Wenn eine betagte Patientin auf einer
medizinischen Abteilung sehr schlecht sieht,
kann die
Pflegediagnose „veränderte visuelle Sinneswahrnehmung“ gestellt werden. In
diesem
Fall ist zu
überlegen, wobei die Patientin auf Grund ihrer Wahrnehmungsstörung
beeinträchtigt
ist. Diese
Überlegung kann zu folgender, klinisch praktischeren Pflegediagnose
führen:
„hohes Risiko
einer Verletzung“ b/d beeinträchtigtes Sehvermögen.
Beurteilungskriterien hinsichtlich der Qualität der Pflegediagnosen
Zwei Fragen sind
grundsätzlich wichtig:
1. Stimmen die
Diagnosen?
2. Sind sie
korrekt formuliert?
Stimmen die
Pflegediagnosen?
► Ist das
Hauptproblem/sind die Hauptprobleme des Patienten berücksichtigt?
► Ist das in den
Pflegediagnosen erfasst, was am meisten Pflegeaufwand verursacht?
► Begründet die
Pflegediagnose die zentralen Pflegemaßnahmen?
► Lassen sich
die Diagnosen an Hand von Aussagen der Patienten und Beobachtungen
begründen?
► Entsprechen
die Merkmale des Patienten und die Definitionen den Aufzeichnungen in der
Fachliteratur?
► Bezeichnet die
Pflegediagnose die gemeinsame Problemsicht des Teams?
► Was sagen die
Patienten? Sind sie mit Ihrer Formulierung einverstanden und fühlen sie
sich gut beschrieben?
Sind sie korrekt
formuliert?
► Ist das
PES-Format vorhanden (Problem, Einflussfaktoren und Symptome
oder Kennzeichen)?
► Sind die
Elemente aus dem PES-Format durch sprachliche Formulierungen zu
unterscheiden
(beeinflusst
durch b/d oder angezeigt durch a/d)?
► Enthält der
Problemteil od. auch Pflegediagnosentitel genannt die betroffene Funktion
(z.B. körperliche
Mobilität od. Atemvorgang) und eine Beurteilung od. genauere Beschreibung
wie
(beeinträchtigt oder ungenügend)?
► Ist die
beschriebene Pflegediagnose durch Pflegemaßnahmen beeinflussbar?
► Sind die
Einflussfaktoren tatsächlich Ursachen bzw. beeinflussende Faktoren und
nicht
Beschreibungen des
Problemteils in anderen Worten?
► Bezeichnet die
Ursache(n) etwas potentiell beeinflussbares bzw. veränderbares?
► Beschreibt die
Ursache(n) eine medizinische Diagnose oder beschreibt sie etwas, was
durch davon
abgeleitete Pflegemaßnahmen direkt zu beeinflussen ist?
► Beschreibt der
Symptom- od. Merkmalteil klar, wie sich die Pflegediagnose „zeigt“ und
welche Aussagen
und Beobachtungen zur Diagnosestellung geführt haben?
► Ist die
Pflegediagnose für andere Personen (KollegenInnen, therapeutisches Team,
Patienten und
Angehörige) verständlich formuliert?
► Sind die
Formulierungen moralisch und juristisch unbedenklich?
2. Didaktisches
Vorgehen
♦ Unterricht zum
Thema: Pflegediagnose
♦
Diagnosenübersicht
♦ Übungsblätter
zum Formulieren in PES-Format
♦ Auswertung im
Team
♦ Fallarbeit
Teil III
1. Pflegeziele
Die Formulierung
der Pflegeziele erfüllt folgende Funktionen:
► Beteiligung
des Patienten an der Pflege;
► Lenkung der
Pflegeinterventionen;
► Erstellung von
Kriterien für die Effektivität der Pflege.
Man unterteilt
Pflegeziele in Fern- und Nahziele. Fernziele sind allgemeiner
formuliert und
besitzen einen
vagen Charakter. Langfristige Ziele sind Ziele, die nach Wochen, Monaten
oder Jahren
erreicht werden. Sie können z.B. als Entlassungskriterium nach der Pflege
verwendet
werden. Sie können
als kontinuierliche Ziele betrachtet werden, auf die hingearbeitet
wird. Nahziele
funktionieren als spezifische und realistische Zwischenschritte auf
dem Weg
zum langfristigen
Ziel.
Kriterien zur
Formulierung der Pflegeziele
Patientenorientiert
Patienten sind
eher bereit an der Durchführung des Pflegeziels aktiv mitzuarbeiten, wenn
sie
hinzugezogen
werden und den Sinn der Pflegeziele erkennen.
Selbst gesteckte
Ziele erreicht auch jeder von uns leichter als diktierte Ziele, in denen
immer
die Vorstellungen
der anderen enthalten sind.
Die
R U M B A Regel
Durch die
Einhaltung dieser inhaltlichen Kriterien zur Formulierung von Zielen kann
Pflege
effektiv evaluiert
werden.
Relevant
U nderstandable
Verständlich
Neben dem
Patienten müssen auch Kollegen oder andere Mitarbeiter im sozialen Bereich
das Resultat der
Pflegeziele kennen.
M easurable
Messbar
Damit ist gemeint,
dass konkrete spezifische Begriffe für die Formulierung von Pflegezielen
verwendet werden.
Z .B. Patient schläft nachts
ohne Unterbrechung sechs Stunden durch.
Oder: der Patient
läuft innerhalb der nächsten zwei Wochen ohne Unterstützung hundert
Meter am Tag.
B ehavioral
wahrnehmbares Verhalten
In Rücksprache mit
dem Patienten ist es möglich, Pflegeziele als wahrnehmbares Verhalten
zu formulieren.
z.B. Der Patient kann innerhalb
von fünf Gruppensitzungen seine Ideen und
Vorschläge den
anderen Gruppenmitgliedern mitteilen.
A ttainable
Erreichbar
Für alle
Beteiligten ist es wichtig, dass die formulierten Pflegeziele realistisch
und erreichbar
sind.
Pflegeziele im
Zusammenhang mit Pflegediagnosen
In Zusammenhang
mit den Pflegediagnosen bildet der Titel der Diagnose den wichtigsten
Ausgangspunkt für
die Formulierung des Pflegeziels.
Beispiel:
Selbstpflegedefizit Körperpflege in Verbindung mit …. ein Pflegeziel
könnte lauten:
Der Patient ist
innerhalb von 14 Tagen in der Lage, sich selbst zu waschen, ohne dabei auf
die Benutzung von
Hilfsmitteln oder die Pflegende angewiesen zu sein.
Pflegeziele sollte
man immer pro Diagnose formulieren, weil es verwirrend ist, wenn einem
Ziel mehrere
Diagnosen zugeordnet sind. Aus einer Pflegediagnose können sich auch
mehrere
Pflegeziele
ableiten.
Pflegeziele sollen
folgende Punkte enthalten:
- Die Person (wenn
betrifft es?)
- Ein
beobachtbares, messbares Verhalten.
- Unter welchen
Voraussetzungen?
- Welche
Kriterien?
Person |
beobachtbares
/
messbares
Verhalten |
Voraussetzungen |
Kriterien |
Hr. G |
schafft es |
mit Unterstützung
einer PP |
50 m über den
Flur zu
laufen |
Fr. F. |
schläft
und gibt an |
von 22:00 – 6:00 |
ohne
Unterbrechung
durchzuschlafen und
ausgeruht zu
sein |
Hr. A. |
spricht |
mit einer PP
|
über seine Angst |
Erwartete
Pflegeergebnisse: Darunter versteht man konkrete Zielbestimmungen, die
auf
dieses Pflegeziel
ausgerichtet sind und den sog. Nahzielen entsprechen. Die erwarteten
Pflegeergebnisse
werden in Form von klaren, überprüfbaren Aussagen formuliert, die die
erwünschten
Reaktionen des Patienten auf die Pflege festlegen. Der Erfolg der
pflegerischen
Intervention wird
an der Erreichung der erwarteten Pflegeergebnisse gemessen.
Pflegeergebnisklassifikation (NOC)
• Die
Pflegeergebnisklassifikation (Nursing Outcome Classification)
bietet eine standardisierte
Terminologie und
Messinstrumente für pflegerisch beeinflussbare Patientenergebnisse,
die sich aus
Pflegeinterventionen ergeben. Entwickelt wurde die Klassifikation
von einem
Forscherinnenteam an der Universität von Iowa. Pflegeergebnisse,
Kriterien und
Messinstrumente bieten die Möglichkeit, das Erreichen von Pflegezielen
zu messen und zu
bewerten und sind daher wichtig für das Qualitätsmanagement
in der Pflege. Die
Pflegeergebnisklassifikation bietet die Möglichkeit der Verknüpfung
von
NOC-Pflegeergebnissen und den NANDA-Pflegediagnosen mit dem
Ziel klinische
Entscheidungsprozesse zu fördern.
2. Didaktisches
Vorgehen
♦
Unterrichtsgespräch zum Thema
♦ Arbeiten mit
Fallbeispielen
Teil IV
1. Pflegemaßnahmen
/ Pflegeinterventionen
„Jede Form der
direkten Pflegehandlung, die von der Pflegenden in Bezug auf die Patienten
ausgeführt wird.
Die unmittelbare Pflege umfasst die von der Pflegenden eingeleitete Pflege
auf der Basis der
Pflegediagnose. Dabei handelt es sich um eine Pflege, die aufgrund der
medizinischen
Diagnose beginnt und Patienten, die dazu nicht in der Lage sind, bei der
Durchführung
alltäglicher Aktivitäten des Lebens behilflich ist.“
Formulierung der
Pflegemaßnahmen
Maßnahmen werden
möglichst konkret als Antwort auf die W-Fragen formuliert:
-
Wer führt die Pflegemaßnahme durch?
-
Was wird gemacht?
-
Wann wird begonnen, zu welcher Zeit soll
die Pflegemaßnahme stattfinden?
-
Wie oft wird die Pflegemaßnahme
durchgeführt?
-
Wie wird die Pflegemaßnahme durchgeführt?
-
Wo wird die Pflegemaßnahme durchgeführt?
Auswahl der
Pflegemaßnahmen
Bei der Auswahl
der Pflegemaßnahmen sollte man Folgendes beachten:
• Die
Pflegemaßnahmen müssen so ausgewählt werden, dass sie ein Pflegeziel
erreichen
können. In dem
Pflegeziel wird das gewünschte Resultat in Worte gefasst und ist somit
richtungweisend.
• Die Auswahl der
Pflegemaßnahmen orientiert sich an den beeinflussenden Faktoren der
Pflegediagnose
oder an den Risikofaktoren bei einer Risiko-Pflegediagnose oder an den
Kennzeichen und
Symptomen einer Pflegediagnose, wenn an eine Verringerung der
Häufigkeit und
Intensität der Symptome gedacht wird.
• Die
Pflegemaßnahme sollte realisierbar sein. Einschränkungen in der
Durchführbarkeit
oder in den
Ressourcen (Verfügbarkeit von Fachkräften, Räumen und Geld) müssen
berücksichtigt
werden.
• Die Akzeptanz
des Patienten zu der Maßnahme spielt eine wichtige Rolle bei der
Auswahl
der Maßnahmen. Sie
bezieht sich auf den Willen und die Fertigkeiten des Patienten.
• Sicherheit,
um vorhandene Probleme nicht zu verstärken oder neue zu verursachen.
Durchführung der
Pflegemaßnahmen
In der
Durchführungsphase sollen die Pflegehandlungen anhand der geplanten
Maßnahmen
realisiert werden.
Der Pflegeplan ist für das gesamte Pflegeteam verbindlich, die Ergebnisse
werden in Bezug
auf die Maßnahmen im Pflegebericht dokumentiert.
Bei den
Pflegehandlungen kann beobachtet werden, ob Ziele erreicht werden oder ob
sich
Maßnahmen als
unwirksam herausstellen. Zusätzlich können neue Pflegeprobleme sichtbar
werden. Auch
können sich Pflegeprioritäten verschieben.
Daraus ergibt
sich, dass die Durchführung konsequent gehandhabt werden soll, zugleich
aber flexibel und
offen für Veränderungen bleiben muss.
Durchführung
► Planung als
Grundlage verwenden;
► einheitliche
Durchführung;
► jeder hält
sich an die Planung;
► laufende
Informationssammlung und Evaluation;
►
Grundvoraussetzung Fachkompetenz (Fertigkeiten);
► laufende
Dokumentation.
Pflegeinterventionsklassifikation (NIC)
Die
Pflegeinterventionsklassifikation (Nursing Interventions
Classification) stellt erstmalig das
gesamte Spektrum
pflegerischer Handlungen dar, die Pflegende aller Fachbereiche ausführen.
Sie wurde in einem
15jährigen Forschungsprozess entwickelt und für den deutschsprachigen
Bereich
hinsichtlich der Titel, Definitionen und Literaturhinweise adaptiert. Sie
standardisiert
und definiert die
Wissensbasis der Pflege bezüglich pflegerischer Interventionen
für die Praxis,
die Lehre und das Management. Die Pflegeinterventionsklassifikation
enthält
486
Pflegeinterventionen zur Beschreibung der Aktivitäten, die professionell
Pflegende ausführen.
Die
NIC-Pflegeinterventionen lassen sich mit den NANDA-Pflegediagnosen
verbinden
mit dem Ziel,
pflegerische Entscheidungsfindungen im Pflegeprozess zu erleichtern.
2. Der
Pflegebericht
Der Pflegebericht
enthält:
• Die
Reaktionen des Patienten auf die Pflegemaßnahmen
- Frau A. klagt
nach dem Mobilisieren über Gelenkschmerzen im Knie.
- Herr T. bedankt
sich sehr für das Entspannungsbad, sagt, dass er danach gut einschlafen
konnte.
• Allgemeine
Pflegehandlungen
- Frau S. klagt
über Schwindelgefühl beim Aufstehen, sie wird bei der Körperpflege
unterstützt.
- Herr K.
bespricht den bevorstehenden Wochenend-Belastungsurlaub mit der
Bezugspflegeperson.
Gemeinsam
überlegen sie zwei einfache Menüs und schreiben
eine Einkaufsliste.
•
Beobachtungen
- Frau Z. läuft
den ganzen Nachmittag auf dem Gang auf und ab mit Walkman und reagiert
gereizt, wenn man
sie anspricht.
- Herr M. ist
morgens immer schon ab 5.00 Uhr wach, er geht dann in den Raucherraum
und ließt die
Zeitung vom Vortag.
• Patienten-
und Angehörigenäußerungen
- Die Ehefrau von
Herrn J. berichtet, dass ihr Mann noch nie Tee getrunken hat. Er
mag aber sehr
gerne Orangensaft.
- Frau P.
berichtet, dass sie morgens ab 4.00 Uhr wach liegt und grübeln muss, dann
ist ihre Stimmung
besonders schlecht.
•
Veränderung der Selbstpflege
- Die
Gangunsicherheit ist deutlich weniger geworden seit der Aufnahme. Frau A.
kann jetzt ohne
Gehhilfe vom Zimmer in den Speisesaal laufen.
- Herr B. kann
sich nicht mehr alleine rasieren, er unterbricht die Tätigkeit und
vergisst,
die Tätigkeit
wieder aufzunehmen.
• Reaktionen
auf therapeutische Maßnahmen
- Herr D. kommt
mit hoch rotem Kopf aus der Bewegungstherapie. Er schwitzt stark
und hat zittrige
Hände. Er berichtet, dass er sich beim Sport überfordert hat.
- Frau D.
berichtet, dass sie die Medikamente müde machen, die Stimmen sind aber
weniger
aufdringlich, was sie als angenehm empfindet.
•
Informationen an den Patienten und oder seine Angehörigen
- Der Mutter von
Frau N. wurden die Termine für die Angehörigengruppe mitgeteilt.
- Herrn P. wurden
die Nebenwirkung der Medikamente und die notwendigen Blutuntersuchungen
erklärt
3. Die Beurteilung
der Pflegewirkung - Evaluation
Die Evaluation ist
die letzte Phase des Pflegeprozesses. Sie dient der Beurteilung der
ausgeübten
Pflege. Die
Evaluation als kontinuierlicher Prozess ist für alle Phasen des
Pflegeprozesses
wichtig und sollte
mit dem Patienten gemeinsam durchgeführt werden. Eine sinnvolle
Pflegebeziehung
endet mit einem Entlassungsgespräch, das u.a. eine evaluierende
Funktion hat.
Das allgemeine
Ziel der Evaluation ist die Optimierung der Pflege. Mit der Evaluation
soll die
Wirksamkeit
(Effektivität), die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit (Effizienz), der
Flexibilität und
der Qualität der
Pflege angestrebt werden. Durch die Evaluation akzeptieren Pflegende
die Verantwortung
und die Haftung für die Pflege.
Zur Beurteilung
und Auswertung der Pflege gehören die Überprüfung, inwieweit die
erwarteten
Ergebnisse
eingetreten sind, die Suche nach Gründen, warum sie evtl. nicht
eingetreten
sind, und die
Veränderung des Pflegeplans entsprechend dieser neu gewonnenen
Erkenntnisse.
Dazu dienen die
folgenden Fragen als Orientierung:
• Sind neue
Informationen hinzugekommen?
• Sind neue
Probleme, in weiterer Folge Diagnosen aufgetreten?
• Konnten neue
Ressourcen entdeckt werden?
• Sind die
angestrebten Ziele erreicht, erreichbar, realistisch?
• Können Maßnahmen
abgesetzt werden, müssen neue Maßnahmen ergriffen werden?
• Waren die
Maßnahmen so wie geplant durchführbar?
Arten der
Auswertung
Kontinuierlich,
das heißt, der Zustand des Patienten wird fortlaufend beurteilt.
Rückblickend,
man betrachtet den Entlassungszustand des Patienten und misst daran die
Qualität und
Effektivität der geleisteten Pflege.
Objektiv, die
Auswertung basiert auf Daten, die beobachtet und überprüft werden können,
z.B. das Gewicht.
Subjektiv, die
Auswertung stützt sich auf verbale Äußerungen des Patienten zur Pflege.
Der
Evaluationsprozess in fünf Schritten
1. Stellen Sie die
Kriterien fest, die die Pflege erfüllen sollte.
Darin zeigt sich
noch mal die Bedeutung der Formulierungsanforderungen der
Evaluationskriterien
und/oder der
Pflegeziele
2. Vergleichen Sie
die Pflegeziele mit der tatsächlich ausgeübten Pflege.
Es wird
untersucht, inwieweit die Pflegeziele mit den Resultaten übereinstimmen,
durch fortwährende
Informationssammlung:
- Überprüfen Sie,
inwieweit die geplanten Interventionen zu den gewünschten
Resultaten führen
können;
- untersuchen Sie,
wie der Patient auf die durchgeführte Pflege reagiert.
Vergleichen Sie
Zustand und Verhalten des Patienten mit den festgestellten Kriterien.
Überprüfen Sie, ob
Unterschiede zwischen Kriterien und Resultaten vorhanden sind.
3. Beurteilen Sie
die Evaluationsresultate.
Dabei kann es
vorkommen, dass:
- bei keinem Ziel
das erwartete Resultat erreicht wurde;
- nur einige Ziele
realisiert wurden;
- andere Probleme
entstanden – oder kurzfristig zu erwarten sind;
- alle
Gesundheitsprobleme gelöst wurden.
Eine gute
Beurteilung der Resultate findet durch erneute Informationssammlung beim
Patienten, bei
anderen Pflegenden oder anderen Kollegen aus dem multiprofessionellen
Team statt. Dabei
sollten folgende Fragen beantwortet werden:
- Stimmen die
anfangs formulierten Pflegediagnosen mit den Gesundheitsproblemen
während der Pflege
überein?
- Wurde eine
konkrete Einschätzung der Art, Häufigkeit und Intensität der
Pflegediagnosen
vorgenommen?
- Sind neue
Pflegediagnosen erstellt worden?
- Waren die
festgestellten verstärkenden Effekte der Selbstpflege eine Unterstützung
bei der Lösung des
Gesundheitsproblems?
4. Erkennen Sie
Faktoren, die die Durchführung der Pflege beeinflussen.
Bei der
Bestimmung, ob die Pflegeziele erreicht wurden, bedarf es der Überprüfung,
wie sie erlangt
wurden und welche beeinflussenden Faktoren eine Rolle gespielt haben.
- Erstellen Sie
eine Liste der Pflegeziele und der damit verbundenen Evaluationskriterien.
- Überprüfen Sie,
ob der Patient in der Lage ist, das beabsichtigte Verhalten zu
demonstrieren.
- Fragen Sie den
Patienten, ob er sich zutraut, das festgesetzte Ziel zu verwirklichen.
- Sprechen Sie mit
dem Patienten und seinen Angehörigen über die Gefühle
beim Erreichen
eines Zieles.
- Ermitteln Sie
die Ursachen, falls Pflegeziele nicht erreicht wurden:
► Wurden die
Nahziele erreicht?
► Sind die
Zwischenschritte der Ziele zu groß?
►Existiert eine
Übereinstimmung zwischen den Erwartungen des Patienten
und der
Pflegenden?
► Worauf führt
der Patient das Scheitern der Pflegeziele zurück?
►Wer ist aus der
Sicht der Pflegenden für das Erreichen oder Scheitern
der Nah- und Fernziele
verantwortlich?
►Wurde der
Pflegeplan vollständig durchgeführt, oder sind Versäumnisse
aufgetreten bei anderen
Pflegenden
oder Berufsangehörigen anderer Gruppen?
- Halten Sie die
Erkenntnisse schriftlich fest.
5. Regeln, um den
Pflegeplan anzugleichen
Die Anpassung des
Pflegeplans kann stattfinden, wenn die Faktoren, die die Ergebnisse
der Pflege
beeinflussen, deutlich sind.
- Sammeln Sie
ausreichend Informationen um bestimmen zu können ob:
► alte
Gesundheitsprobleme noch bestehen;
► neue
Gesundheitsprobleme entstanden sind;
► komplizierende
Faktoren als Folge des Handelns anderer Pflegenden entstanden sind;
► die
verstärkenden Effekte der Selbstpflege noch existieren oder ob
neue verstärkende Effekte
aufgetreten
sind.
- Sammeln Sie
Informationen über die gelungenen Pflegeinterventionen und
beurteilen Sie die
Einsatzmöglichkeiten des Wissens bei neuen Interventionen.
- Stellen Sie
fest, welche Ziele für den Patienten realistisch sind.
- Begründen Sie,
welche Pflegeinterventionen effektiv gewesen sind.
- Formulieren Sie
ggf. erneut die Pflegediagnose auf der Grundlage der gesammelten
Informationen.
- Stellen Sie auf
der Basis der neuen, in der Evaluationsphase gesammelten Informationen
den modifizierten
Pflegeplan auf. Die Pflegeinterventionen verändern sich oder werden
den veränderten Umständen angepasst.
- Legen Sie neue
Pflegeziele und Evaluationskriterien für die Evaluation des
korrigierten
Pflegeplans fest.
Literatur
• Jos Arets,
Franz Obex, John Vaessen, Franz Wagner (1999)
Professionelle Pflege
Theoretische und
praktische Grundlagen, Verlag Hans Huber, Bern, 3. Auflage
• Idolia Cox
Collier, Katheryn E. McCash, Joanne Marino Bartram
(1998) Arbeitsbuch
Pflegediagnosen,
Ullstein Medical, Wiesbaden
• Marilynn E.
Doenges, Mary Frances Moorhouse, Alice C. Geissler-Murr
(2002)
Pflegediagnosen
und Maßnahmen, Verlag Hans Huber, 3.,vollst. überarb. und erw.
Aufl.
• Josef Eberl,
Lehrer für GuK, OWS Wien 2004 unveröffentlichte Seminarunterlagen
RIPs, Solingen
• Marjory
Gordon, Sabine Barthlomeyczik (2001) Pflegediagnosen
Theoretische
Grundlagen, Urban
& Fischer Verlag, München
• Marjory
Gordon, Sabine Barthlomeyczik (2001) Handbuch Pflegediagnosen -
Das
Buch zur Praxis,
Urban & Fischer, München 3. Auflage
• Ulrike
Höhmann (Hrsg.) (1995) Pflegediagnosen Irrweg oder effektives
Instrument
professioneller
Pflegepraxis?, DBfK e.V. Bundesverband, Hauptstrasse 362, 65760
Eschborn
• Marion
Johnson, Meridean L. Maas, Sue Moorhead (Hrsg.) (i.E.)
Pflegeergebnisklassifikation (NOC) Verlag Hans Huber
• Silvia
Käppeli (Hrsg.) (2000) Pflegediagnostik unter der Lupe, Verlag des
Pflegedienstes
am
Universitätsspital Zürich, 2. Auflage
• Brigitte
Kolinek, Alexander Weinheimer (2002) in: Direktion des
Pflegedienstes am
Allgemeinen
Krankenhaus der Stadt Wien (2002) Pflegeprozess-Handbuch, Erarbeitet
im Rahmen des
Projektes, Implementierung von Pflegediagnosen an 14 Pilotstationen,
Verlag Wilhelm
Maudrich, Wien. Seiten 41-46
• Joanne
McCloskey-Dochtermann, Gloria M. Bulecheck,
Pflegeinterventionsklassifikation
(NIC) Verlag Hans
Huber, angekündigt für Mai 2004
• Berta Schrems
(2003) Der Prozess des Diagnostizierens in der Pflege, Facultas
Verlags-
und Buchhandels
AG, Wien
• Dorothea
Sauter, Chris Abderhalden, Ian Needham, Stephan Wolf
(Hrsg.) (2004)
Lehrbuch
Psychiatrische Pflege, Huber Verlag Bern. (Angekündigt für Juli 2004)
• Harald Stefan,
Franz Allmer, Josef Eberl (2003) Praxis der Pflegediagnosen,
Springer
Verlag, Wien
•
www.vereinsepp.at
Verein für Systematische
Entwicklung Professioneller Pflege
(S.E.P.P.)
Chris Abderhalden:
•
http://w3.pflegenet.com/isfp/praxis/konzepte/pflegediagnosen.html
vom 04.02.2004
Klicken Sie hier
www.pflegediagnosen.de.be
um auf die Website "Pflegeplanung" zu gelangen.
Hier können Sie ein
Feedback
zur Website schreiben.
Vielen Dank!
www.psychiatrie24.de.be |