Aromatherapie - Einleitung
Ursprünge der Pflanzenheilkunde
Die Ägypter destillierten als erste Pflanzen, um daraus ätherische Öle zu gewinnen. Diese wurden zu Heilzwecken, bei religiösen Zeremonien, zur Körper- und Gesichtspflege sowie als Parfums verwendet.
Bestandteile der ätherischen Öle
Ätherische Öle sind flüchtige, wohlriechende, rein pflanzliche Essenzen, die aus verschiedenen Pflanzenteilen - Blüten, Wurzeln, Schalen, Stengeln, Samen, Pflanzensaft, Nüssen, Blättern oder Rinde - gewonnen werden. Man sollte stets nur Öle aus zuverlässiger Quelle beziehen wie zum Beispiel in Apotheken, Naturkostläden, Reformhäuser oder Drogerien. Am besten eigenen sich 100%-ige ätherische Öle. (Für mich kommt eh nichts anderes in Frage! Der beste Koch kocht auch immer nur so gut, wie seine Zutaten sind!)
Anwendungsbereiche ätherischer Öle
Ätherische Öle stimulieren den Geruchssinn, heben die Stimmung und wirken sich positiv auf unser Verhalten und unser geistiges und körperliches Wohlbefinden aus. Daher bieten sie sich auch für vielerlei Dinge an. Man kann aus ihnen zum Beispiel Badezusätze, Massageöle, Raumluftverbesserer, Insektenschutzmittel und Haushaltsmittelzusätze herstellen. Ebenso eignen sie sich für kosmetische Behandlungen. Bevor jedoch mit ätherischen Ölen gearbeitet wird, sollte man sich die Grundregeln und Sicherheitshinweise durchlesen.
Grundregeln
Wenn die nachstehenden Grundregeln beachtet werden, kann eigentlich nichts schiefgehen:
Am besten ein Buch für
die richtigen Dosierungen besorgen.
Ätherische Öle
sind hochkonzentriert. Immer nur tropfenweise verwenden.
Nie mehr als angegeben verwenden.
Bei Überdosierung sind manche Öle giftig.
Ätherische Öle
nie pur auf die Haut auftragen. (siehe auch -> Sicherheitshinweise)
Öle niemals einnehmen,
oder nur ganz Reine und die auch nur nach Absprache mit dem Heilpraktiker!
Bei anhaltenden Symptomen
einen Arzt aufsuchen.
Öle stets außer Reichweite
von Kindern aufbewahren.
Ätherische Öle licht-
und wärmegeschützt aufbewahren
Bei Massagen Ölmischung
nie direkt aus der Glasflasche giessen, da diese aus der öligen Hand
gleiten und zerbrechen könnte. Besser in eine Schale geben und Hände
eintauchen.
Sicherheitshinweise
Ätherische Öle nie pur verwenden
Außer wenn ausdrücklich
angegeben, sind ätherische Öle stets mit einem Basisöl zu
mischen.
Außer Teebaumöl, das
prima direkt auf Wunder oder Pickel geträufelt werden kann.
Schwangere sollten vor der Arbeit mit ätherischen Ölen ihren Arzt konsultieren. Folgende Öle meiden weil sie abortfördernd wirken können :
Basilikum
Engelwurz
Estragon
Fenchel
Kampfer
Lorbeer
Majoran
Myrrhe
Rosmarin
Salbei
Schafgarbe
Thymian
Wacholder
Zedernholz
Zitronell
Unter Lichteinfluss phototoxische Öle
Manche Öle können, vor allem unter Sonneneinfluß, zu Hautreizungen führen. Immer nur halb so stark wie andere Öle dosieren (bei Zitrone nur ein Drittel!) und mindestens sechs Stunden nach der Anwendung Sonne meiden:
Bergamotte
Engelwurz
Ingwer
Limone
Mandarine
Orange
Zitrone
Zitronell
(auch Basilikum und Lorbeer können die Haut reizen)
Auswahl
Für Anfänger ist es nicht leicht, aus dem riesigen Angebot von Ölen die richtige Auswahl zu treffen. Es geht nicht nur darum, den passenden Duft zu finden - für Massagen, Inhalationen und Kosmetik braucht man die richtige Essenz. Am Besten man stellt sich eine Liste mit den Ölen zusammen, die einem persönlich am nützlichsten erscheinen, und wählt daraus im Geschäft diejenigen aus, die einem am meisten zusagen. Oder lasst Euch von einer Fachperson beraten.
Haltbarkeit und Lagerung ätherischer Öle
Damit Sie an den von Ihnen gekauften ätherischen Ölen lange Freude haben, sollten Sie die folgenden Aufbewahrungshinweise beachten:
Bewahren Sie
Ihre ätherischen Öle in dunklen, fest verschlossenen Glasflaschen auf.
Schützen Sie
sie vor längerer Hitzeeinwirkung und vor Licht.
Normalerweise
sind ätherische Öle fünf bis zehn Jahre haltbar, manche von ihnen sogar bis zu
20 Jahre.
Gute Holzöle und Patschuli und Vetiver sowie Öle aus Blüten (z.B. Rose) oder
Gewürzöle (z.B. Zimt, Nelke) halten besonders lange.
Absolues halten sich etwa fünf Jahre.
Zitrusöle sind
am empfindlichsten gegenüber Licht, Luft und Hitze und gehen daher schnell
kaputt, sie sind nur 12 bis 18 Monate haltbar.
Nadelholzöle
(Fichtennadeln, Tannennadeln, Wacholder) und Grasöle (Lemongras) haben eine
mittlere Haltbarkeit von drei Jahren.
Wenn ein
ätherisches Öl michig-trüb geworden ist, zeigt das, daß das Öl alt ist.
Verwenden Sie solche Essenzen auf keinen Fall mehr auf der Haut, da sie
Reizungen hervorrufen können.
Ätherische Öle
müssen kindersicher aufbewahrt werden! Gerade Kinder denken, daß etwas, was so
gut duftet auch gut schmecken muß.
Ätherische Öle sind meist leicht entflammbar. Geben Sie die Öle also nicht ins Feuer und halten Sie sie vor offenem Feuer fern.
Je schwerer ein ätherisches Öl ist und je mehr harzige Bestandteile es enthält,
desto länger kann man es benutzen. Bei bestimmten Essenzen wie Sandelholz,
Weihrauch und Patschuli gibt es sogar Reifungserscheinungen wie bei gutem Wein:
Mit zunehmendem Alter werden sie voller und besser im Geruch.
Qualitätsmerkmale
von Duftessenzen:
Synthetische Öle sind
billig. Es gibt z.B. kein echtes Rosenöl für 2,60 €. Und Einheitspreise
für alle Öle gibt es auch nicht, also bitte aufpassen, wenn ein
Händler verschiedene Öle unter dem gleichen
Preis anbietet.
Für den qualitätsbewussten
Anwender von Duftessenzen gibt es verschiedene Kriterien die es ihm ermöglichen
gute, reine Öle zu kaufen. Vertrauenswürdige Anbieter versehen
ihre Ölflaschen mit einer umfassenden Deklaration. Folgende Angaben
sollten auf der Etikette aufgedruckt sein:
● Deutscher und lateinischer
Name des natürlichen Duftstoffes
● Ursprungsland, evtl. mit
eindeutiger Staatennennung
● Angabe des Pflanzenteiles
aus dem das Öl gewonnen wurde
● Angabe der Anbauqualität,
z.B: k.b.A = Kontrolliert biologischer Anbau
● Abfüllmenge ( in g
oder ml) welche sich kontrollieren lässt
● Herstellungsjahr und evtl.
Ablaufdatum
● Hersteller- oder Vertriebsfirma
● Verwendungszweck (zur Wohnraumbeduftung,
für Aromatherapie etc.)
● Vermerk: Für Kinder
unerreichbar aufbewahren.